
Nachhaltiges Camping liegt im Trend – und das zu Recht. Urlaubsreisen können unnötigen CO₂-Ausstoß verursachen. Doch es gibt Wege, nachhaltig zu verreisen, insbesondere beim Campen mit Wohnmobil oder Wohnwagen.
Forscher des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg haben in einer Studie die CO₂-Emissionen verschiedener Reisemethoden untersucht. Dabei zeigt sich: Nachhaltiges Camping ist besonders effektiv, wenn das Reiseziel nicht zu weit entfernt ist und der Aufenthalt länger dauert. In diesen Fällen ist Camping umweltfreundlicher als eine Kombination aus Pkw-Anreise und Hotelübernachtung.
Nachhaltiges Camping im Wohnmobil und Wohnwagen: So gehts!
1. Reise mit leichtem Gepäck
Ein wichtiger Aspekt beim nachhaltigen Camping ist das Gewicht. Spritverbrauch hängt stark von der Zuladung ab. Als Faustregel gilt: Pro 100 kg zusätzlichem Gewicht steigt der Verbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 km. Ein gefüllter Frischwassertank oder schweres Gepäck kann also schnell ins Gewicht fallen – ökologisch wie finanziell
In der Regel ist auch das mitgeführte Gepäck nicht zu vernachlässigen. Hier sollte nur wirklich nötiges mitgeführt werden. Lieber E-Book, statt gedruckte Werke, dies gilt auch für Bedienungsanleitungen. Leichte Alutöpfe und davon nur wenige. Im Wohnmobil oder im Wohnwagen sollte nur leichtes Bettzeug Verwendung finden. Auch an der Fahrzeugausstattung kann eingespart werden. Etwa lieber ein Sonnensegel statt einer Markise. LiFePo4 Batterien statt Bleibatterien.
Pannenkit statt Reserverad. Eine kraft schonende Fahrzeugweise sollte sich antrainiert werden. Steigungen könnten vermieden werden. Mit diesen Tipps ist der CO2 Ausstoß schon erheblich minderbar und die Nachhaltigkeit gesteigert. Natürlich wird auch der Geldbeutel geschont.
2. Rad statt Motor – Mobilität beim nachhaltigen Camping
Radfahren ist gesund, das ist sicherlich jedem geläufig. Warum ist das so? In 30 Minuten auf dem Fahrrad werden bis zu 350 Kilokalorien verbraucht. Stress wird abgebaut, der Kreislauf angeregt, die Gelenke geschont und das Herz-Kreislaufsystem gestärkt.
Wenn beim Campen kurze Strecken mit dem Rad bewältigt werden, wird nicht nur Kraftstoff und damit Geld gespart, auch die Gesundheit wird gefördert und erhalten und ganz nebenbei, wird die Umwelt ein großes Stück entlastet. Mit dem Rad ist es möglich auch etwas weiter weg vom Stell- oder Campingplatz die Umgebung zu erkunden. Aufgrund der Geschwindigkeit und der faktischen Nähe zur Natur wird der Urlaubsort wesentlich besser und nachhaltiger wahrgenommen.
Ein E-Bike oder Pedelec kann den nicht so sportlichen Urlaubern hier die gleichen Vorteile verschaffen. Wenn die Wohnmobilspannungsversorgung genügend Kapazität aufweist, kann entweder mit einem 12 Volt Ladegerät oder einem Wechselrichter (dieser wandelt die 12 Volt Gleichspannung des Bordnetzes in 230 Volt Wechselspannung um), das E-Bike während der Fahrt geladen werden. Am einfachsten ist natürlich die Akkuladung mit dem Netz des jeweiligen Campingplatzes vorzunehmen.
3. Ressourcen effizient nutzen
Nachhaltiges Camping bedeutet auch, mit Energie sorgsam umzugehen. Nutze Solarenergie über fest installierte Solarpaneele oder tragbare Solar-Devices. Geräte mit geringem Verbrauch sind ebenfalls empfehlenswert.
Verzichte nach Möglichkeit auf stromintensive Geräte wie Klimaanlagen. Wenn gesundheitlich nicht nötig, sollte deren Einsatz reduziert oder ganz vermieden werden. Auch so trägst du zur Umweltentlastung und zum nachhaltigen Campenbei.
4. Müll richtig trennen und entsorgen
Der Campingurlaub-Anfänger, egal ob Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil, stellt in der Regel erst im beim Campen fest, wie viel Müll ein jeder von uns verursacht. Aber nicht nur das, er stellt auch fest, dass die Entsorgung oft ein Problem darstellt. Zumindest, wenn man diese umweltgerecht und rechtssicher erreichen möchte. Das Mittel der Wahl ist natürlich die Müllvermeidung. Leider geht es nicht überhaupt keine Abfälle zu produzieren. Daher heißt es, diesen Abfall richtig zu trennen. Gut wären drei Papiertüten, um direkt vor Ort Plastik, Biomüll und Restmüll zu trennen. Auf allen deutschen und den meisten europäischen Campingplätzen sind die Entsorgungsmöglichkeiten ebenfalls so aufgeteilt. So ist die Entsorgung einfach zu bewerkstelligen. Unterwegs sollte der Müll bis zur nächsten Entsorgungsmöglichkeit im Wohnwagen oder Wohnmobil mitgenommen werden. Gemischten Hausmüll einfach in die Rastplatztonne zu werfen ist nicht nur umweltschädlich, sondern kann kostspielig werden. Bis zu 1000 EUR Strafe sind möglich. Schlimmer noch ist das Abstellen neben den Mülleimern, dies belastet nicht nur die Umwelt, auch Tiere können sich in so entsorgten Behältern verfangen oder Schlimmeres. Ausgelaufene Öle schaden der Pflanzenwelt.
5. Mittels Solarpanel umweltbewusst Strom erzeugen
Die weltweite Energieteuerung hat auch vor den Campingplätzen nicht haltgemacht. Durch diese Mehrkosten waren die Betreiber gezwungen, ihre Kilowatt-Preise nach oben zu schrauben. Dies kann unter Umständen das Urlaubsbudget empfindlich nach unten treiben. Aus diesen, aber sicher auch aus Gründen der Nachhaltigkeit boomt das Verlangen nach einer Solaranlage auch bei Wohnmobil- und Wohnwagenbesitzern. Die sinnvolle Methode, um Energiekosten zu sparen und den Ausstoß von Luftschadstoffen zu mindern, setzt entweder ein gewisses Fachwissen oder aber eine gute Beratung voraus. Zunächst muss, um die richtige Anlagengröße zu ermitteln, der ungefähre Verbrauch berechnet werden. Hierfür wird die Leistung Watt (W) aller Geräte mit der jeweiligen täglichen Einschaltzeit multipliziert. Hinzu kommt 20 % Sicherheitszuschlag. Das Ergebnis wird durch die Bordspannung (in der Regel 12 Volt) geteilt. Um eine Tiefentladung zu vermeiden, wird 40 % zugeschlagen. Nun kennt man die benötigte Batterieleistung pro Tag. Jetzt muss noch das entsprechende Panel oder die Paneele ausgesucht werden und dem eigenen Kraftwerk steht nichts mehr im Wege. Bei den Paneelen wird im groben zwischen monokristallinen und polykristallinen Modulen unterschieden. Vereinfacht gesagt, werden monokristalline Zellen aus einem und polykristalline Zellen aus mehrerer Kristallen hergestellt. Monokristalline Solarzellen haben bei direkter Sonneneinstrahlung einen besseren Wirkungsgrad, nämlich 18 bis 26 Prozent. Polykristalline Solarzellen schaffen hingegen einen Wirkungsgrad von 14 bis 20 Prozent auf. Dadurch kann mit monokristallinen Solarmodulen auf kleinerer Fläche ein gleich hoher Ertrag erzielt werden. Sicherlich sind die Monos höher im Anschaffungspreis (ca. 25 %), aber aufgrund dessen, dass auf einem Wohnmobil- oder Wohnwagen nur begrenzt Platz vorhanden ist, muss man manchmal in diesen sauren Apfel beißen. Berücksichtigt werden sollte auch, dass Polykristalline ca. 10 % schwerer sind.
Fazit: Nachhaltiges Camping ist machbar – und lohnenswert
Mit etwas Planung, der richtigen Ausstattung und bewussten Entscheidungen wird nachhaltiges Camping zur echten Alternative. Weniger CO₂, geringerer Ressourcenverbrauch und ein naturnahes Reiseerlebnis – all das macht Camping nicht nur schöner, sondern auch zukunftsfähig.
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