Bloß keinen Stress – Tipps für den ersten Campingurlaub

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Der erste Campingurlaub ist spannend. Egal, ob es mit dem Bulli preiswert durch Italien geht, mit Kids und Wohnwagen nach Kroatien oder mit dem neuen Camper 6 Wochen durch Norwegen bis hoch zum Nordkap. Campingurlaub bedeutet jede Menge Freiheit und und eine kleine Dosis Abenteuer. Auf ein paar Tipps sollten Camping-Neulinge jedoch achten, damit die erste Camping-Tour zum begeisternden „Bitte noch mal“ – Trip wird.

Planung und gute Vorbereitung

Camping und Planung? Passt nicht, meinen Sie? Sie wollten doch frei sein und das Leben im Urlaub spontan genießen. Passt doch, wissen wir, genau wie viele erfahrene Camper! Mit ein bisschen Planung der Tour und Vorbereitung des Wohnmobils macht spontan sein eindeutig mehr Spaß. Öl- und Wasserstand, Reifendruck und -profil und die Batterie des Wohnmobils sollten Sie rechtzeitig vor dem Start in den Campingurlaub prüfen (lassen). Eine kurvenreiche Probefahrt mit ein paar Rangiermanövern schadet nicht. Den malerischen Gebirgspass und enge Gassen im italienischen Bergdorf meistern Sie dann bravourös. Ein Blick auf die Camping Basics ist vor dem ersten Camping-Urlaub für Anfänger Gold wert.

Richtiges Beladen

Das Verlockende am Camping ist, dass immer alles dabei ist. 20 kg Gepäck im Flieger? Im Campingurlaub gibt es da keine Beschränkung. Oder doch? Auch im Camper reist es sich mit leichtem Gepäck unkomplizierter und wer wahllos seinen Hausstand einpackt, riskiert den Camper zu überladen. Das kann teuer und gefährlich werden. Anfänger machen oft den Fehler, zu viel und das Falsche einzupacken und Wichtiges bei Bedarf nicht zu finden. Profis haben ihre bewährte Packliste und extra-leichtes Camping-Geschirr und -Zubehör. Planen sie vor Ihrem Campingurlaub, welche Campingutensilien, Lebensmittel, Getränke, Spielzeug, Kleidung, Sportgeräte unbedingt mit müssen. Campingstühle, Mountainbike, Surfbrett, Luftmatratze? Dosen und Glasflaschen sollten Sie auf ein Minimum beschränken. Meist macht es mehr Spaß, am Urlaubsziel im Supermarkt regionale Spezialitäten einzukaufen und Getränke günstig vor Ort zu besorgen. Nordische Länder sind eine Ausnahme, aber trotzdem sollten Sie Ihr Reisemobil nicht mit Bierkisten und Weinflaschen überladen und genau auf die Zollvorschriften achten. Sorgfältig beschriftete, gut zugängliche Boxen helfen Ihnen, alles Wichtige unkompliziert zu finden. Schwere Gegenstände lagern Sie am Boden in der Nähe der Achsen und zurren Sie während der Fahrt mit Spanngurten fest. Der Erste-Hilfe-Kasten und der Feuerlöscher müssen immer direkt zugänglich sein.

Endlich geht die Fahrt los!

Als Anfänger sollten Sie sich keine allzu langen Etappen vornehmen. Wohnmobile oder das Fahren mit Anhänger ist gewöhnungsbedürftig und dauert viel länge als mit dem PKW. Neulinge vergessen meist, dass der Bremsweg bei Wohnmobilen um 33 Prozent länger ist als beim Auto. Außerdem müssen Sie auf Gewichts-, Höhen- und Breitenangaben auf den Straßenschildern genauer achten als im PKW. Daher sollten Sie für Ihre erste stressfreie Camping-Reise regelmäßig Pausen machen und rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit einen geeigneten Übernachtungsplatz suchen. Die erste Übernachtung ist besonders spannend: klassischer Campingplatz, Caravan-Park, Autobahn Raststätte oder irgendwo frei in der Natur? Mit einem Campingführer oder einer Campingführer-App können Sie sich schon im Vorfeld einen Stellplatz auf einem schön gelegenen Campingplatz aussuchen. Vorteil ist, dass sanitäre Anlagen, Gemeinschaftsküche und Ansprechpartner für weitere Tipps ganz in Ihrer Nähe sind. Am Straßenrand oder auf einem Parkplatz ist die Übernachtung im Wohnmobil in Deutschland bis zu 10 Stunden erlaubt. Autobahn-Raststätten sind für Zwischenübernachtungen zwar verlockend, aber nicht unbedingt empfehlenswert, weil häufig von organisierten Bandenüberfällen berichtet wird. Vor der Weiterfahrt am nächsten Morgen sollten Sie den Kühlschrank verriegeln, das Gas abdrehen, den Strom abklemmen, die Treppenstufen einfahren und alle Fenster schließen.

Campingurlaub vor Ort

„Leben und leben lassen“ ist beim Campingurlaub die sympathische Devise. Nirgendwo sonst ist man der Natur so nahe und kann sich so frei fühlen, wie auf dem Campingplatz. Trotzdem gibt es ein paar Fettnäpfchen, in die man nicht treten sollte, wenn man als Anfänger seinen ersten Campingurlaub macht. „Moin moin“, „guten Tag“ oder „servus“ ? Grüßen Sie Ihre Mit-Camper und starten einen kleinen Small Talk. So sind schon langjährige Camper-Freundschaften entstanden und Sie erfahren ganz nebenbei wertvolle Tipps. Zu Ausflügen in der Umgebung, zu tollen Campingplätzen und praktischem Camping-Know How. Bei aller neu entstandener Freundschaft gilt es trotzdem, die Privatsphäre zu wahren. Nicht zu nah, nicht zu laut und nicht zu rauchig. Nähe und Abstand ist das Zauberwort auch beim Campen.

Andere Länder – andere Camping-Sitten

Je nachdem, wohin die Reise geht, gibt es andere Herausforderungen und Überraschungen. In jedem Fall sollten Sie, falls nicht vorhanden, für sich und Ihre Familie eine Auslandskrankenversicherung und eine Reiserücktransportversicherung abschließen und alle erforderlichen Unterlagen mit auf die Reise nehmen. Je nach Land ist das Thema Camping anders geregelt. Zur guten Vorbereitung gehört, sich in die aktuellen Besonderheiten des Landes einzulesen. In manchen Ländern können Mautgebühren die Kosten einer Campingreise unverhofft in die Höhe treiben. Auch die Promille-Grenzen sind im Ausland anders. Ein Blick in die Straßenverkehrsordnung Ihres Urlaubslandes erspart Ärger und Kosten. Ein Paradies für Anfänger und fortgeschrittene Camper sind Schweden und Norwegen. In diesen Ländern herrscht das sogenannte Jedermannsrecht: Sie dürfen an schönen Plätzen in der freien Natur auch wild campen. Das gilt auch für Wohnmobile, wobei Sie Privatgrundstücke meiden und zu Häusern mindestens 150 Meter Abstand halten sollten. Toiletten auf Parkplätzen sind in unseren nördlichen Nachbarländern oft besser und sauberer als hierzulande auf manchem Campingplatz. In allen europäischen Ländern gibt es fantastische Campingplätze, die auch für Neulinge bestens geeignet sind. Am Strand oder See, einsam oder mit perfekter Infrastruktur.

Fazit

Eine Prise Abenteuerlust und etwas Vorbereitung sind alles, was Sie für einen wundervoll stressfreien Campingurlaub zu zweit, mit der Familie oder mit Freunden brauchen: Freiheit und Abenteuer inklusive.